Wolfram Schütte erhält Johann-Heinrich-Merck-Preis 2013

10. Juni 2013

Wolfram Schütte erhält Johann-Heinrich-Merck-Preis 2013. Preisstifter Merck erhöht Preisgeld auf 20.000 Euro

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay 2013 an den Journalisten Wolfram Schütte. Der Preis wird am 26. Oktober 2013 zusammen mit dem Georg-Büchner-Preis in Darmstadt vergeben.
Der Preisstifter, das in Darmstadt ansässige Unternehmen Merck, hat ab 2013 die Dotierung des Johann-Heinrich-Merck-Preises deutlich von 12.500 auf 20.000 Euro erhöht.

Begründung der Jury: „Wolfram Schütte, der neugierige Leser, passionierte Kinogänger und enthusiastische Journalist, wird mit dem Johann-Heinrich-Merck Preis für literarische Kritik und Essay ausgezeichnet. Als langjähriger leitender Feuilletonredakteur der Frankfurter Rundschau hat er die geistige Landschaft der Bundesrepublik mitgeprägt, indem er seit 1967 der konservativen Deutungshoheit über den Kanon der deutschen Literatur neue Lesarten entgegengesetzt und das Feuilleton für Kunstformen wie den Film geöffnet hat. In seinen Texten verbindet sich eine stupende literarische Bildung mit einer präzisen Wahrnehmung des wirklich Neuen und Originären. Sie sind Plädoyers für die Autonomie der Kunst und doch immer mit einem wachen politischen Bewusstsein geschrieben. Wolfgang Schüttes Arbeiten erinnern daran, was das Feuilleton zu leisten vermag.“

Wolfram Schütte wurde am 16. September 1939 in Frankfurt am Main geboren, wo er heute auch lebt. Nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Soziologie wurde er 1967 Redakteur bei der Frankfurter Rundschau, für deren Feuilleton er über dreißig Jahre lang Literatur- und Filmkritiken schrieb. Bei der FR leitete er zuletzt das Ressort "Zeit + Bild". Neben seiner journalistischen Arbeit ist er Mitherausgeber und Autor der "Reihe Film" gewesen, die 45 Bände umfasst. An einer von Hilmar Hoffmann herausgegebenen Geschichte des Films hat er mitgeschrieben, ein Kaleidoskop über „Adorno in Frankfurt“ publiziert und u.a. über Arno Schmidt, Jean Paul, Heinrich Mann, Herman Melville und Martin Walser essayistisch gearbeitet. Seit 2001 war er Kolumnist beim www.TITEL-Magazin.de, ab 2013 bei www.CULTurMAG.de, wo er bis heute regelmäßig Kommentare, Essays und Rezensionen veröffentlicht. Wolfram Schütte war 1994 Mitglied der internationalen Berlinale-Jury und wurde 1995 mit der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main ausgezeichnet.

Der Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay wird seit 1964 verliehen und seither von dem Unternehmen Merck KGaA, Darmstadt, finanziert.

Informationen zum Johann-Heinrich-Merck-Preis unter: www.deutscheakademie.de/preise_merck.html