Fünf neue Mitglieder in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
7. Juli 2010
Fünf neue Mitglieder in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung nimmt fünf neue Mitglieder in ihre Reihen auf: den Übersetzer Hanns Grössel, den Sprachwissenschaftler Wulf Oesterreicher, den Publizisten Henning Ritter, die Kulturwissenschaftlerin Claudia Schmölders und den Lyriker Jan Wagner. Mit diesen Zuwahlen zählt die Akademie 182 Mitglieder.
Hanns Grössel, geboren 1932 in Leipzig und aufgewachsen in Kopenhagen, ist nicht nur einer der bedeutendsten und vielfach ausgezeichneten Übersetzer aus dem Dänischen, Schwedischen und Französischen, sondern auch ein engagierter Literaturkritiker und Literaturvermittler. Zu den zahlreichen von ihm übertragenen Autoren gehören die große Dichterin Inger Christensen, Villy Sørensen oder Tomas Tranströmer. Grössel war als Verlagslektor und als Redakteur beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) in Köln tätig. Er lebt in Köln.
Wulf Oesterreicher, geboren 1943 in Böhmen, ist Professor für Romanische Philologie an der Ludwigs-Maximilians-Universität München. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Sprachphilosophie, Geschichte der Sprachwissenschaft und ihrer Methoden, Sprach- und Mediengeschichte, ebenso Wortsemantik und Syntax. Hervorzuheben sind insbesondere seine wissenschaftlichen Analysen über die Verschiedenheiten innerhalb einer Sprache („Varietätenlinguistik“). Er lebt in Freiburg.
Henning Ritter, geboren 1943 in Schlesien, war von 1985 bis zu seiner Pensionierung 2008 bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verantwortlich für das Ressort „Geisteswissenschaften“. Er war Mitherausgeber der Reihe „Hanser Anthropologie“ und der „Europäischen Bibliothek“. Zu den Denkern, denen er sich in Schriften und Editionen besonders gewidmet hat, gehören Rousseau, Montesquieu, Darwin und Jacob Burkhardt. Ritter gehört zu den entschiedenen Vermittlern geistesgeschichtlicher Zusammenhänge im deutschen Sprachraum. Er lebt in der Nähe von Frankfurt.
Claudia Schmölders, geboren 1944 in Heidelberg, ist freie Kulturwissenschaftlerin und seit 1998 als Privatdozentin an der Humboldt Universität Berlin tätig. Eines ihrer wichtigsten Arbeitsfelder ist „eine physiognomische Kulturgeschichte“. Daneben stehen Arbeitsthemen wie die „Kunst des Gesprächs“ oder die „Gefühlsgeschichte der Bibliothek“. Ein herausragendes digitales Projekt ist die „Kleine Kulturwissenschaftliche Bibliothek“, die derzeit 6000 Bände zählt. Sie lebt in Berlin.
Jan Wagner, geboren 1971 in Hamburg, gehört zu den bedeutendsten Lyrikern seiner Generation. Seine Gedichtbände zeigen einen Poeten, der, vertraut mit der Tradition wie mit den innovativen Strategien der Moderne, seine eigene Sprache gefunden hat. Auch hat er mit James Tate, Charles Simic und Matthew Sweeney wichtige angelsächsische Lyriker übersetzt und sich in seinen Veröffentlichungen als kenntnisreicher Literaturkritiker erwiesen. Sein jüngster Gedichtband „Achtzehn Pasteten“ ist 2007 erschienen. Er lebt in Berlin.
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