Ludwig Greve wiederentdeckt

4. März 2013

Pressemitteilung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Wüstenrot Stiftung und des Wallstein Verlags

Ludwig Greve
Autobiographische Schriften und Briefe


Mit einer dreibändigen Ausgabe der autobiographischen Schriften von Ludwig Greve wird das 2008 begonnene, erfolgreiche Kooperationsprojekt der Wüstenrot Stiftung und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung im Wallstein Verlag fortgesetzt: Literarische Werke, die aus dem kulturellen Gedächtnis zu fallen drohen, werden neu ediert und von zeitgenössischen Schriftstellern vorgestellt.

Ludwig Greve, 1924 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Berlin geboren, Emigrierte 1939 mit seiner Familie nach Frankreich und Italien. 1944 wurden Vater und Schwester in Italien verhaftet und nach Auschwitz deportiert; seine Mutter und er konnten sich retten und wanderten 1945 nach Palästina aus. 1950 kehrte Greve nach Deutschland zurück. Er wurde 1957 Mitarbeiter des Deutschen Literaturarchivs in Marbach und leitete dort später die Bibliothek. Im Sommer 1991 ertrank er vor Amrum. Der Dichter wurde 1988 mit dem Stuttgarter Literaturpreis ausgezeichnet, 1992 posthum mit dem Peter Huchel-Preis.
Greve korrespondierte u. a. mit Hannah Arendt, Werner Kraft und Helmut Heißenbüttel: Sie alle ermutigten ihn, seine Lebensgeschichte zu erzählen, »zum ersten Mal«! Die Edition versammelt die verstreut erschienenen Teile dieser Geschichte: Sie dokumentiert die in den frühen Fünfzigerjahren aufgezeichneten Fluchtberichte und zeigt die Gründe für Greves Rückkehr nach Deutschland und sein »Festhalten an der Sprache als der eigentlichen Identität« in über 400 Briefen aus den Jahren 1944 bis 1991.
Ingo Schulzes einleitender Essay geht der Frage nach, wie das »Unsagbare sagbar werden kann, das Ungestaltete Gestalt erhält, als eine die ganze Existenz des Menschen durchdringende Frage«.

Buchpräsentationen der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Wüstenrot Stiftung und des Wallstein Verlags finden in folgenden Städten statt:

15.03.2013, 19:30 Uhr im Haus des Buches, Leipzig mit Friedrich Pfäfflin, Ingo Schulze und Frank Arnold
18.04.2013, 19:00 Uhr in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz mit Friedrich Pfäfflin, Uwe Pörksen und Hanns Zischler
06.05.2013, 20:00 Uhr im Literaturhaus Stuttgart mit Friedrich Pfäfflin, Ingo Schulze und Sebastian Kowski
05.06.2013, 20:00 Uhr in der Stiftung Lyrik Kabinett, München mit Friedrich Pfäfflin, Ingo Schulze und Helmut Becker
30.09.2013, 19:30 Uhr im Jüdischen Museum Berlin mit Friedrich Pfäfflin, Ingo Schulze und NN

Ludwig Greve
Autobiographische Schriften und Briefe
Mit einem Essay von Ingo Schulze
Hg. von Friedrich Pfäfflin und Eva Dambacher. Eine gemeinsame Veröffentlichung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Wüstenrot Stiftung
3 Bde, zusammen 1176 S., 56 Abb., teilw. farb., Leinen, Lesebändchen, Schmuckhülse
49,- € (D); 50,40 € (A); 61,50 SFr
Wallstein Verlag ISBN 978-3-8353-1216-6
Lieferbar ab März 2013

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