Neue Mitglieder der Akademie

27. November 2008

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung nimmt drei neue Mitglieder in ihre Reihen auf: die Schriftstellerin Barbara Honigmann, den französischen Germanisten Jean-Pierre Lefebvre und den italienischen Historiker Roberto Zapperi. Mit dieser Zuwahl zählt die Akademie 181 Mitglieder.

Barbara Honigmann, geboren 1949 in Ost-Berlin, lebt und arbeitet in Straßburg. Ihre jüdischen Eltern überlebten das Dritte Reich im britischen Exil. Nach dem Studium der Theaterwissenschaften arbeitete sie als Dramaturgin und Regisseurin u.a. an der Volksbühne und am Deutschen Theater in Ost-Berlin. 1984 übersiedelte sie nach Straßburg. Dort begann sie mit dem Schreiben ihrer Romane und Erzählungen. 1986 debütierte sie mit »Roman von einem Kinde«, 1991 folgte das Buch, durch das sie berühmt wurde »Eine Liebe aus Nichts«, die Erinnerung an ihren Vater. Ihr Schreiben ist stets autobiographisch geprägt, eine fortgesetzte Familienrecherche, die zugleich eine Rekonstruktion ihrer jüdischen Wurzeln ist. Zuletzt erschienen: »Das überirdische Licht«, 2008.

Jean-Pierre Lefebvre, geboren 1943 in Boulogne-sur-Mer (Frankreich), ist seit 1977 Professor für deutsche Literatur an der Ecole Normale Supérieure in Paris. Er gehört zu den bedeutendsten Vertretern der französischen Germanistik. 1993 veröffentlichte er eine umfassende Anthologie der deutschen Dichtung (Anthologie bilingue de la poésie allemande), die eine entscheidende Rolle in der Wahrnehmung der deutschen Dichtung in Frankreich gespielt hat. Lefebvre ist Verfasser wichtiger Arbeiten über Hegel, Heine, Hölderlin und ebenso Übersetzer deutscher Werke ins Französische. Neben der Lyrik von Paul Celan zählen zu seinen jüngsten Übersetzungen Hegels »Die Phänomenologie des Geistes« wie auch »Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland« von Heinrich Heine.

Roberto Zapperi, geboren 1932 in Catania (Süditalien), lebt als Privatgelehrter in Rom. Zapperi zählt zu den besten Kennern der Italienbeziehungen Goethes. 1999 erschien seine epochemachende Studie »Das Inkognito. Goethes ganz andere Existenz in Rom«, die das Rätsel um Goethes italienische Geliebte löste, das die Forschung fast 200 Jahre lang beschäftigt hat. Zapperi lehrte an der Humboldt-Universität in Berlin und war 2001 Warburg-Professor in Hamburg. Neben seinen Buchpublikationen veröffentlichte er zahlreiche Aufsätze in internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften zu Themen der Geschichte, der historischen Anthropologie sowie der Kunst- und Literaturgeschichte. Letzte Buchveröffentlichung:»Römische Spuren. Goethe und sein Italien«, 2007.

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