Neue Mitglieder

3. Juli 2023

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat vier neue Mitglieder zugewählt: Die Sprachwissenschaftlerin Nanna Fuhrhop, die Schriftsteller Erik Fosnes Hansen und Norbert Gstrein sowie den Kulturwissenschaftler Thomas Macho. Mit diesen Zuwahlen zählt die Akademie 193 Mitglieder.

Erik Fosnes Hansen, geboren 1965 in White Plains (New York), aufgewachsen in Oslo, ist norwegischer Schriftsteller. 1985 erschien sein literarisches Debüt, der Roman »Falkenturm« (dt. 1987). Bereits sein zweites Buch »Choral am Ende der Reise« (1990, dt. 1995) über die Bordkapelle der Titanic avancierte zum internationalen Bestseller und wurde noch im Jahr des Erscheinens mit einem der bedeutendsten norwegischen Literaturpreise, dem Riksmålsprisen, ausgezeichnet. Fosnes Hansen schreibt regelmäßig für internationale Zeitungen und Zeitschriften. Zuletzt auf Deutsch von ihm erschienen sind die Romane »Ein Hummerleben« (2019) und »Zum rosa Hahn« (2022). Fosnes Hansen ist Mitglied der Norwegischen Akademie für Sprache und Literatur, er lebt in Oslo.

Nanna Fuhrhop, geboren 1968 in Braunschweig, ist seit 2022 Professorin für Germanistische Linguistik/Grammatik an der Universität Potsdam. Zuvor hatte sie eine Professur an der Universität Oldenburg inne. Ihre Forschungsinteressen richten sich auf die Morphologie und die Graphematik (Schriftsystem) des Deutschen, aktuell mit Fokus auf Interpunktion. Zudem beschäftigt sie sich mit der Vermittlung von Grammatik in der Schule und mit sprachlichen Phänomenen in der Literatur. Ausgezeichnet wurde sie 2005 mit dem Hugo-Moser-Preis. Zuletzt sind u.a. erschienen: »Zwischen Wort und Syntagma. Zur grammatischen Fundierung der Getrennt- und Zusammenschreibung« (2017), »Orthografie. Kurze Einführungen in die Germanistische Linguistik« (Bd.1, 5. Aufl. 2020).

Norbert Gstrein, geboren 1961 in Mils/Tirol, ist Schriftsteller. Er debütierte 1988 mit der Erzählung »Einer«, eine beklemmende Dorfgeschichte aus der Tiroler Bergwelt. Bis heute hat er ein umfangreiches literarisches Werk geschaffen, das stark geprägt ist von einer ständigen Reflexion über die Möglichkeiten des Erzählens selbst. Sein wesentliches Thema ist die kriegerische Gewalt im 20. Jahrhundert. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er 2021 für seinen Roman »Der zweite Jakob« (2021) den Düsseldorfer Literaturpreis sowie den Thomas-Mann-Preis. Zuletzt sind von ihm erschienen der Roman »Vier Tage, drei Nächte« (2022) und die Essaysammlung »Mehr als nur ein Fremder« (2023).

Thomas Macho, geboren 1952 in Wien, ist Kulturwissenschaftler und Philosoph. Seit 2016 leitet er das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften der Kunstuniversität Linz in Wien. Von 1993 bis 2016 war er Professor für Kulturgeschichte am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er auch das interdisziplinäre Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik mitgründete. Er ist Preisträger der Aby-Warburg-Stiftung Hamburg (2001), Träger des Sigmund-Freud-Preises für wissenschaftliche Prosa (2019) und des Österreichischen Staatspreises für Kulturpublizistik (2020). Zu seinen zuletzt erschienen Publikationen zählen: »Das Leben nehmen« (2017), »Warum wir Tiere essen« (2022).