Sanierung des Haus Olbrich | Neue Räumlichkeiten für die Akademie

13. Juli 2021

Pressemitteilung der Stadt Darmstadt und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung

Wissenschaftsstadt Darmstadt stellt Deutscher Akademie für Sprache und Dichtung saniertes Haus Olbrich als zusätzliches Domizil auf der Mathildenhöhe zur Verfügung / OB Partsch: „Sanierung der Künstlerhäuser sichert neben der historischen Bausubstanz gleichzeitig das zeitgemäße Wirken und Arbeiten bedeutender in Darmstadt ansässiger Kulturinstitute und damit die Tradition einer lebendigen und produktiven Kulturlandschaft auf der Mathildenhöhe“

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung das in etwas weniger als zwei Jahren aufwendig sanierte Haus Olbrich als neues und zusätzliches Domizil auf der Mathildenhöhe zur Verfügung gestellt. Das Große Haus Glückert, der bisherige Sitz der Akademie, wurde geräumt und wird nun in den nächsten Monaten saniert. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen wird das Team der Akademie künftig auf beide Häuser im Alexandraweg verteilt sein. Die Gesamtkosten für die Sanierung des Hauses Olbrich belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro. Gefördert wurde das Projekt im Rahmen des Förderprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ des Bundes mit 100.000 Euro und durch die Landesdenkmalpflege Hessen mit 30.000 Euro. Planung und Ausführung wurden intensiv mit der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt, dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen und dem Advisory Board (Beratungsgremium Weltkulturerbeantrag) abgestimmt und begleitet. Am heutigen 13. Juli 2021 stellte Oberbürgermeister Jochen Partsch das Ergebnis der Öffentlichkeit vor.

„Mit dem Abschluss der Sanierung des Hauses Olbrich gehen wir bei der systematischen Restaurierung des gesamten Ensembles auf der Mathildenhöhe einen weiteren wichtigen Schritt“, erläutert Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch. „Neben der Sanierung der Ausstellungshallen oder des Platanenhains hat die Sanierung der Künstlerhäuser für die Wissenschaftsstadt Darmstadt hohe Priorität, sichert sie doch neben der historischen Bausubstanz gleichzeitig das zeitgemäße Wirken und Arbeiten bedeutender in Darmstadt ansässiger Kulturinstitute wie zuletzt dem PEN-Zentrum oder der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Damit unterstützt die Stadt auch die Tradition einer lebendigen und produktiven Kulturlandschaft für die Stadtgesellschaft auf der Mathildenhöhe.“

Bernd Busch, Generalsekretär der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, ist der Stadt Darmstadt für den zusätzlichen Arbeitsraum sehr dankbar: „Jetzt sind wir im Haus Olbrich angekommen und fühlen uns in den schönen neuen Räumlichkeiten sehr wohl. Durch die ständige Zunahme der Akademieaktivitäten und die damit verbundene Vergrößerung des Akademieteams war diese räumliche Erweiterung unabdingbar. Ich freue mich auch darüber, dass in absehbarer Zeit die umfangreiche Mitgliederbibliothek ihren Platz bekommen wird. Dass die Akademie 2012 das großzügige Angebot von Oberbürgermeister Jochen Partsch bekommen hat, mit dem Olbrich-Haus ein zweites Domizil auf der Mathildenhöhe nutzen zu können, war ein Grund, weshalb die Akademie den Lockrufen anderer Städte nicht gefolgt ist. Das war eine gute Entscheidung. Wir sind Darmstadt dankbar für diese großartige Unterstützung und freuen uns auf die Zeit nach der Pandemie, wenn das kulturelle Leben auf der Mathildenhöhe im Zusammenspiel der hier benachbarten Einrichtungen aus Literatur, Musik, Design und bildender Kunst wieder richtig beginnen kann.“

Grundlage der Planungen waren die Ergebnisse der Bauforschung durch den Restaurator H.M. Hangleiter aus dem Jahr 2016 mit umfangreicher fortlaufender Dokumentation der baulichen Veränderungen und Zeitschichten einschließlich des Umbaus des Wohnhauses Olbrich durch die Familie Richtzenhain bereits 1941, der Kriegszerstörung und des Wiederaufbaus sowie späterer Sanierungsmaßnahmen.

Neben der denkmalgerechten Komplettsanierung des Gebäudes einschließlich einer umfänglichen Erneuerung der Haustechnik, wurden die aus der Bauzeit 1901 erhaltenen originalen Elemente wie der äußere Kachelfries oder die bauzeitlichen Bodenfliesen im Untergeschoss aufwendig saniert und die Fensteröffnungen im Erdgeschoss in ihrer Proportion und Erscheinung wieder dem ursprünglichen Zustand angepasst. Darüber hinaus wurde der ursprüngliche Hauptzugang nach Westen über eine großzügige Freitreppe und Loggia in Verbindung mit der Gestaltung des Zugangsbereichs in Anlehnung an den Originalzustand von 1901 wiederhergestellt. So konnte schließlich ein wesentliches charakteristisches Merkmal des Gebäudes wieder sichtbar gemacht und die Ausrichtung auf den Alexandraweg wieder hergestellt werden.