Neue Mitglieder in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung

14. November 2017

Die Übersetzerin Gabriele Leupold, die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy und die Schriftsteller Arne Rautenberg und Aleš Šteger sind in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen worden. Mit diesen Zuwahlen zählt die Akademie 191 Mitglieder.

Gabriele Leupold, geboren am 11. März 1954 in Niederlahnstein, ist eine der profiliertesten Übersetzerinnen aus dem Russischen. Ihre Übertragungen umfassen komplexe Werke der russischen Literatur wie etwa die fünfbändige Ausgabe der Kolyma-Erzählungen von Warlam Schalamow oder die Neuübersetzung von Andrej Platonows Jahrhunderttext »Die Baugrube« (2016), nominiert für den Leipziger Buchpreis 2017. Zu den von ihr übersetzten Autoren gehören außerdem Michael Bachtin, Andrej Belyj, Ossip Mandelstam und Michail Ryklin. Seit den 1990er Jahren unterrichtet Leupold auch literarisches Übersetzen. Sie wurde unter anderem mit dem Paul-Celan-Preis 2002 und dem Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung 2012 ausgezeichnet.

Arne Rautenberg, geboren am 10. Oktober 1967 in Kiel, ist Schriftsteller und Künstler. Vor allem arbeitet er als Lyriker und schreibt für Kinder ebenso wie für erwachsene Leser. Seine Gedichte sind in mehreren Einzeltiteln, sowie in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften erschienen. Viele seiner Gedichte sind in Schulbücher aufgenommen worden. 2013 erhielt Arne Rautenberg die Liliencron-Poetikdozentur. 2016 wurde er mit dem Josef-Guggenmos-Preis ausgezeichnet, dem ersten Preis für Kinderlyrik, der je in Deutschland vergeben wurde. Zuletzt erschienen sind die Gedichtbände »unterm bett liegt ein skelett« (2016) und »rotkäppchen fliegt rakete« (2017).

Bénédicte Savoy, geboren am 22. Mai 1972 in Paris, ist seit 2009 Professorin für Kunstgeschichte an der TU Berlin. Ebenso wird sie in den kommenden fünf Jahren den internationalen Lehrstuhl am Collège de France in Paris innehaben (»chaire internationale«). Sie arbeitet über die Themen Kunstraub und Restitution, über Museumsgeschichte, Kunst- und Kulturtransfer in Europa. Sie ist Mitglied vieler Gremien und wissenschaftlicher Beiräte. 2016 erhielt sie den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zuletzt ist erschienen: »Mars & Museum. Europäische Museen im Ersten Weltkrieg«. Mit Christina Kott (2016).

Aleš Šteger, geboren am 31. Mai 1973 in Ptuj/Slowenien, ist heute der wohl bekannnteste slowenische Schriftsteller seiner Generation. Er veröffentlichte zahlreiche Lyrik-, Essay- und Prosabände, die in 17 Sprachen übersetzt wurden. Er selber übersetzt aus dem Deutschen, Englischen und Spanischen. Seit 20 Jahren veranstaltet er das internationale Lyriktreffen »Days of Poetry and Wine in Ptuj«, Slowenien. Er wurde vielfach ausgezeichnet u.a. mit dem Best Translated Book Award 2011 und dem Horst-Bienek-Preis für Lyrik 2016. In deutscher Übersetzung sind zuletzt erschienen: »Archiv der toten Seelen«, Roman (2016), »Logbuch der Gegenwart: Taumeln« (2016).