Neue Mitglieder in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
1. Dezember 2010
Neue Mitglieder in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung nimmt vier neue Mitglieder in ihre Reihen auf: den schwedischen Schriftsteller Aris Fioretos, den englischen Lyriker Michael Hofmann, die Schweizer Schriftstellerin Gertrud Leutenegger und den Literaturwissenschaftler Ernst Osterkamp. Mit dieser Zuwahl zählt die Akademie 185 Mitglieder.
Aris Fioretos, geboren 1960 in Göteborg (Schweden), lebt als Schriftsteller und Philologe in Stockholm und Berlin. 1991 wurde er mit einer Arbeit über “Der kritische Augenblick: Hölderlin, Benjamin, Celan” promoviert, 2001 habilitierte er sich. Zu seinem schriftstellerischen Werk gehören Romane und zahlreiche Essays, von denen einige ins Deutsche übersetzt vorliegen, so auch sein jüngster Roman “Der letzte Grieche” (Hanser, 2010). Wie sehr Fioretos als literarischer Vermittler zwischen Deutschland und Schweden immer wieder hervortritt, zeigt die vom ihm initiierte und kuratierte Wanderausstellung über das dichterische Werk von Nelly Sachs, die im Frühjahr 2010 in Berlin eröffnet wurde.
Michael Hofmann, geboren 1957 in Freiburg, lebt seit 1961 in London (England). Er gilt als einer der bedeutendsten Lyriker der englischen Gegenwartsliteratur. Seine Gedichtbände wurden 2008 bei Faber & Faber in den “Selected Poems” zusammengefasst. Zudem übersetzt Hofmann aus dem Deutschen, u.a. Werke von Joseph Roth, Kurt Tucholsky, Thomas Bernhard, Herta Müller. Zu seinen jüngsten Übersetzungen zählt das Buch “Jeder stirbt für sich allein” von Hans Fallada (Alone in Berlin, 2009), das zu einem großen Erfolg in England wurde. Seit 1994 hat Hofmann einen Lehrauftrag für Europäische Dichtung und Übersetzung an der University of Gainesville (Florida).
Gertrud Leutenegger, geboren 1948 in Schwyz (Schweiz), lebt als Schriftstellerin in Zürich. Nach einer pädagogischen Ausbildung studierte sie in den Jahren 1976-1979 Regie an der Schauspiel-Akademie Zürich und arbeitete danach als Regieassistentin am Hamburger Schauspielhaus. Gertrud Leutenegger machte zunächst als Lyrikerin auf sich aufmerksam, bevor sie 1975 als Romanautorin mit “Vorabend” debütierte. Bis heute ist ein vielfältiges Werk entstanden, das weitere Romane sowie Erzählungen, Gedichte und dramatische Texte versammelt. Zuletzt erschien ihr Roman “Matutin” (Suhrkamp, 2008).
Ernst Osterkamp, geboren 1950 in Tecklenburg, ist seit 1992 Professor für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine zahlreichen Abhandlungen und Essays sind der deutschen Literatur der Frühaufklärung, Klassik und der Klassischen Moderne gewidmet. Insbesondere gilt sein Interesse komparatistischen Studien − dem Verhältnis von europäischer Aufklärung und deutscher Kunstperiode, dem Wechselspiel der Künste, ihrem Wettstreit und Zusammenwirken. Zudem veröffentlicht Osterkamp regelmäßig Kritiken zur Gegenwartsliteratur in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zuletzt erschien sein Buch „Poesie der leeren Mitte“ über die Dichtung Stefan Georges (Hanser, 2010).
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