Ernst Osterkamp ist neuer Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung

27. Oktober 2017

Der Literaturwissenschaftler Ernst Osterkamp wurde auf der Mitgliederversammlung am 27.10.2017 für drei Jahre zum Präsidenten der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gewählt. Er tritt die Nachfolge von Heinrich Detering an, der seit 2011 die Präsidentschaft innehatte und für eine weitere Amtsperiode nicht mehr kandidierte.

Dem ebenfalls neu gewählten Präsidium gehören an:
die drei Vizepräsidenten
Aris Fioretos, geb. 1960, Schriftsteller, Stockholm (bestätigt)
Wolfgang Klein, geb. 1946, Sprachwissenschaftler, Berlin (bestätigt)
Monika Rinck, geb. 1969, Schriftstellerin, Berlin (neu)
außerdem
Elisabeth Edl, geb. 1956, Übersetzerin, München (neu)
László Földényi, geb. 1952, Kunsttheoretiker, Budapest (bestätigt)
Michael Hagner, geb. 1960, Wissenschaftshistoriker, Zürich (bestätigt)
Dea Loher, geb. 1964, Schriftstellerin, Berlin (neu)
Ilma Rakusa, geb. 1946, Schriftstellerin, Zürich (bestätigt)
Marisa Siguan, geb. 1954, Literaturwissenschaftlerin, Madrid (neu)

Ernst Osterkamp, Prof., Dr., geboren am 24. Mai 1950 in Tecklenburg, ist Literaturwissenschaftler und Literaturkritiker. Von 1992 bis 2016 war er Professor für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er studierte Germanistik, Sozialwissenschaften und Philosophie an der Universität Münster. 1977 folgte die Promotion, 1988 habilitierte er sich im Fach Deutsche Philologie (Neuere deutsche Literaturwissenschaft).

Seine Forschungsinteressen gelten der deutschen Literatur der Frühaufklärung, der Klassik und der Moderne, ebenso den Wechselbeziehungen zwischen den Künsten - dabei insbesondere den Beziehungen zwischen der Dichtung und der bildenden Kunst. Seine vielseitige Arbeit als Literaturwissenschaftler umfasst Bücher vor allem über Goethe, Stefan George, Rudolf Borchardt, ebenso zahlreiche Studien zur europäischen Aufklärung und zur klassischen Moderne. Als Literaturkritiker ist Ernst Osterkamp seit über 25 Jahren mit Beiträgen zur Gegenwartsliteratur vor allem in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vertreten.
Er ist Mitglied in mehreren Gremien und Akademien. Der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gehört er seit 2010 an.

Ausgewählte Buchveröffentlichungen
• Im Buchstabenbilde. Studien zum Verfahren Goethescher Bildbeschreibungen (1991)
• Gewalt und Gestalt. Die Antike im Spätwerk Goethes (2007)
• Poesie der leeren Mitte. Stefan Georges Neues Reich (2010)
• „Der Kraft spielende Übung“. Studien zur Formgeschichte der Künste seit der Aufklärung. Hg. von Jens Bisky, Martin Dönike, Bernd Klöckener, Steffen Martus und Andrea Polaschegg (2010)
• Die Pferde des Expressionismus. Triumph und Tod einer Metapher (2010)
• Goethe Handbuch. Supplemente. Bd. 3. Kunst. Hg. von Andreas Beyer und Ernst Osterkamp (2011)
• Edna St. Vincent Millay. Leben in Bildern (2014)
• Caroline von Humboldt und die Kunst (2017)

Gastprofessuren, Fellowships, Mitgliedschaften (Auswahl)
1989-1996 Präsident der Rudolf-Borchardt-Gesellschaft
1999/2000 Getty Scholar am Getty Research Institute, Los Angeles
2003/04 Fellow der Carl Friedrich von Siemens Stiftung, München
Seit 2003 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
Seit 2006 Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
2008-2012 Sprecher des Fachkollegiums Literaturwissenschaft der DFG
2010 Aby-Warburg-Gastprofessur der Aby-Warburg-Stiftung, Hamburg
Seit 2010 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
2011 Copernicus Visiting Scientist am Instituto Universitario di Studi Superiori der Universität Ferrara
2011 Visiting Scholar am German Department / Deutsches Haus der New York University
Seit 2015 Leitung des Projekts „Propyläen. Forschungsplattform zu Goethes Biographica“ (gemeinsam mit Bernhard Fischer, Weimar, und Klaus Manger, Jena). Ein Projekt der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.