Poetica 7

6. April 2022

Poetica 7
vom 2. bis 7. Mai 2022

»Sounding Archives – Poesie zwischen Experiment und Dokument« lautet das Thema der Poetica 7, des siebten Festivals für Weltliteratur, das von der Universität zu Köln in Kooperation mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung veranstaltet wird. Nachdem das Festival aufgrund der Pandemie erneut verschoben werden musste, ist für die Woche vom 2. bis 7. Mai 2022 der Neustart geplant, der dank Förderungen durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Kunststiftung NRW ermöglicht wird.

Kuratorin ist die Lyrikerin und Übersetzerin Uljana Wolf, die erst kürzlich mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde. Sie hat zehn internationale Autorinnen und Autoren – darunter Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch – zu öffentlichen Lesungen, Performances und Diskussionen an verschiedenen Veranstaltungsorten in Köln eingeladen:
Swetlana Alexijewitsch (Weißrussland), Ain Bailey (Großbritannien), Don Mee Choi (USA), Yan Jun (China), Mihret Kebede (Äthiopien), Fiston Mwanza Mujila (Kongo/Österreich), Carlos Soto-Román (Chile), Maria Stepanova (Russland), Anja Utler (Deutschland), Cecilia Vicuña (USA/Chile). Für die letzten zwei Tage der Festivalwoche konnte mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung außerdem die belarussische Dichterin und Übersetzerin Valzhyna Mort eingeladen werden.

Schon immer haben Dichter die Geschichte befragt und Quellenkunde betrieben. Doch führten die politischen Umwälzungen der letzten dreißig Jahre, die Zunahme nationalistischer Abschottungen, Zerstörung von Ressourcen im Klimawandel und die gleichzeitige Orwellisierung unserer Datenströme dazu, die Frage nach Zeugenschaft stärker dokumentarisch und experimentell ins Gedicht zu drängen.
Die Poetica 7 möchte darum fragen: Wie erweitern Gedichte heute das Archiv? Wie dechiffrieren sie, dokumentieren sie, wie bringen sie zu Gehör, was an traumatischem Gehalt zu Tage tritt? Und wenn vice versa Gedichte selbst opake, klingende Archive sind, wie erweitern sie unsere Vorstellung von Zeugnis, von Entzifferung der Wirklichkeit, vom Verstehen? Kann Klang als Kammer der Erinnerung retten, was in Archiven vergessen wird?

Die Poetica findet an verschiedenen Orten in Köln statt: in der Universität, dem Filmforum im Museum Ludwig, der Kunsthochschule für Medien, im Historischen Archiv der Stadt Köln, im Alten Pfandhaus und im Schauspiel Köln.
Das aktualisierte Programm ist unter www.poetica.uni-koeln.de abrufbar.

Kontakt Poetica:

Prof. Dr. Günter Blamberger
guenter.blamberger@uni-koeln.de
Telefon +49 (0)170-315-1010

Michaela Predeick
michaela.predeick@uni-koeln.de
Telefon +49 (0)221-470-1818

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Corinna Blattmann
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