Leben auf der Grenze
2. Mai 2014
Frühjahrstagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vom 22. bis 24. Mai 2014 in Frankfurt (Oder) und Słubice (Polen)
Veranstaltet in Kooperation mit dem Kleist-Museum, der Europa-Universität Viadrina, dem Collegium Polonicum, der S. Fischer Stiftung, dem Deutschen Polen-Institut und der Stadt Frankfurt (Oder)
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung tagt vom 22. bis 24. Mai in Frankfurt an der Oder und Słubice (Polen). Die Tagungsorte - nationalstaatlich durch die Oder begrenzt, doch durch mehr als eine Brücke miteinander verbunden - laden dazu ein, politische, kulturelle und mentale Grenzen und ihre „Überschreitung“ in den Mittelpunkt der Veranstaltungen zu stellen. Zum Programm gehören:
- ein Gespräch über den Grenzgänger Heinrich von Kleist, geboren 1777 in Frankfurt (Oder) und eine Lesung von zeitgenössischen polnischen Autoren:
22.5. Kleist-Museum: »Grenzgänger Kleist« - Gespräch mit Günter Blamberger, Wolfgang de Bruyn, Heinrich Detering, László Földényi
23.5. Viadrina: Lesung und Gespräch mit Tadeusz Dąbrowski, Jacek Dehnel - die Vorstellung des außergewöhnlichen Ausbildungs- und Forschungsprogramms der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder) und des Collegium Polonicum (Słubice):
23.5. Viadrina: »Das doppelte Unikum« - Kurzvorträge und Diskussion mit Bozena Chołuj, Michael Kurzwelly, Dagna Zinkhahn Rhobodes, Janine Nuyken, Annette Werberger und Studierenden
- Vorträge über das polnische Erbe Preußens oder das preußische Erbe Polens und ein Gespräch darüber, welche mentalen Grenzüberschreitungen notwendig waren, um die nach dem Zweiten Weltkrieg alles andere als selbstverständliche Verständigung zwischen Deutschen und Polen zu ermöglichen: Sind diese Prozesse beispielgebend auch für heutige europäische Perspektiven?
24.5. Collegium Polonicum: »Preußens polnische Möglichkeiten« - Vortrag von Jens Bisky, »Geschichte als ob – das imaginäre Preußen, Polen und die Ukraine« - Vortrag von Kazimierz Wóycicki, »Deutsch-polnische Grenzüberschreitungen – Fragen für Europa« - Gespräch, Moderation: Dieter Bingen
- auch die traditionelle Verleihung der Akademiepreise öffnet in diesem Jahr den Blick auf europäische Regionen, in denen das Thema der Grenze, der kulturellen und politischen Identität virulent ist: die Ukraine und Serbien. Sabine Stöhr wird für ihre Übersetzungen aus dem Ukrainischen mit dem Johann-Heinrich-Voß-Preis geehrt. Drinka Gojković mit dem Friedrich-Gundolf-Preis für die Vermittlung deutscher Kultur in Serbien und für ihr großes Engagement für den nachbarschaftlichen Dialog. Beide Preise sind jeweils mit 15.000 Euro dotiert.
24.5. St. Marienkirche: Preisverleihung
Gefördert wird die Tagung von der Beauftragten für Kultur und Medien,
der Kulturstiftung der Länder, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.