Fünf neue Mitglieder in der Akademie
9. Juni 2008
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung nimmt fünf neue Mitglieder in ihre Reihen auf: die Schriftsteller Franz Josef Czernin und Daniel Kehlmann, den Philologen und Musikwissenschaftler Jens Malte Fischer sowie die Sprachwissenschaftler Wolfgang Klein und Jürgen Schiewe. Mit dieser Zuwahl zählt die Akademie 179 Mitglieder.
Franz Josef Czernin, geboren 1952 in Wien, veröffentlicht seit 1978 Gedichte, experimentelle Prosa, Theaterstücke, Essays und Aphorismen. Er gilt als Vertreter der österreichischen Avantgarde. Neben der langen Reihe seiner Gedichtbände ist er mit seinen große Essays zu Literatur und Philosophie hervorgetreten. Seit 1980 arbeitet er an einer lyrischen Enzyklopädie, der »Kunst des Dichtens«, einem Versuch, alle Formen, Verfahren und Themen der Poesie in einem literarischen Werk zu verbinden. Zuletzt erschien der Band »Der Himmel ist blau. Zur Poesie« (2007). Franz Josef Czernin lebt in Rettenegg/Österreich.
Jens Malte Fischer, geboren 1943 in Salzburg, ist seit 1989 Professor für Theaterwissenschaft an der Universität München. Seine vielfältigen Veröffentlichungen über Musik und Literatur, über Theater und Film, wie auch seine Tätigkeit als Kritiker und Rezensent des Merkur, der NZZ und der Süddeutschen Zeitung haben ihn zu einem der interessantesten Kulturpublizisten der Gegenwart gemacht. Seine vielgerühmte große Biographie »Gustav Mahler. Der fremde Vertraute« (2003) gehört zu den bekanntesten seiner vielen musikhistorischen Veröffentlichungen. Zuletzt erschien der Band »Vom Wunderwerk der Oper« (2007).
Daniel Kehlmann, geboren 1975 in München, hat als junger Autor bereits ein erstaunliches Werk vorgelegt. Kehlmanns erster Roman »Beerholms Vorstellung« erschien, als er zweiundzwanzig war. International bekannt machte ihn sein vierter Roman »Ich und Kaminski« (2003), den größten Erfolg aber erzielte er mit seinem jüngsten Roman »Die Vermessung der Welt« (2005), eine Doppelbiographie von Humboldt und Gauß als komische Korrektur der deutschen Klassik. Auch als Essayist und Kritiker zeigt Daniel Kehlmann jene Klarheit, die sich einem scharfen analytischen Geist verdankt. Er lebt seit 1981 in Wien.
Wolfgang Klein, geboren 1946 in Spiesen (Saarland), ist seit 1980 Direktor am MaxPlanck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen (Niederlande), hat an verschiedenen Universitäten des In- und Auslandes Honorar- und Gastprofessuren inne und ist Mitglied wichtiger wissenschaftlicher wie wissenschaftspolitischer Institutionen. Als Sprachwissenschaftler beschäftigt er ich mit Themen, die als schwierig und unzugänglich gelten. Davon zeugen seine Arbeiten zum Erst- und Zweitspracherwerb, zu Raum und Zeit in der Sprache, zur Sprache des Rechts, zur Lexikographie und Textlinguistik.
Jürgen Schiewe, geboren 1955 in Königslutter-Lelm, hat seit 2003 den Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Greifswald inne. Zu seinen Arbeitsgebieten zählen Sprachgeschichte, Sprache und Öffentlichkeit, die Geschichte der Universitätssprache sowie Sprachkritik. Seit 2006 gibt er zusammen mit Martin Wengeler »aptum. Zeitschrift für Sprachkritik und Sprachkultur« heraus. Zuletzt erschienen sind die Bände »Witzkultur in der DDR. Ein Beitrag zur Sprachkritik« (2000) sowie »Öffentlichkeit. Entstehung und Wandel in Deutschland« (2004).
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