Eingezogen in die Sprache, angekommen in der Literatur Herbsttagung 2008

21. Oktober 2008

»Eingezogen in die Sprache, angekommen in der Literatur«
Positionen des Schreibens in unserem Einwanderungsland und Verleihung der Akademie-Preise

Herbsttagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vom 29. Oktober bis 1. November 2008 in Darmstadt

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat zu ihrer diesjährigen Herbsttagung vom 29. Oktober bis 1. November Autorinnen und Autoren eingeladen, die aus anderen Sprachen und Kulturen in die deutschsprachige Literatur »eingezogen« sind und einen kreativen Bestandteil der deutschen Gegenwartsliteratur bilden. Yoko Tawada aus Japan, Zsuzsanna Gahse aus Ungarn, der in Bulgarien geborene Dimitré Dinev, Zafer Senocak aus der Türkei - sie alle schreiben deutsch, obwohl ihre Muttersprache eine andere ist. Welche Erfahrungen und Gefühle verbinden die Autoren mit der deutschen Sprache? Welches Verhältnis zur Sprache hat Jose F.A. Oliver, der wiederum als Sohn andalusischer Eltern im Schwarzwald zweisprachig aufgewachsen ist? Eine besondere Begegnung bietet der Eröffnungsabend am 29.10. mit Georges-Arthur Goldschmidt und Adel Karasholi, deren Biographien spiegelbildlich gelesen werden können. Goldschmidt musste als Kind aus Deutschland fliehen, wurde in Frankreich sesshaft, Karasholi wurde in Syrien verfolgt und kam 1961 nach Deutschland. Beide fanden zunächst in der Sprache des neuen Landes das Medium ihres literarischen Ausdrucks, bevor sie Jahre später wieder begonnen haben, in ihrer Muttersprache zu schreiben. Was bedeutet es, in der einen oder anderen Sprache zu schreiben? In Lesungen und Gesprächen werden den unterschiedlichen »Sprachbiographien« und den vielgestaltigen Positionen des Schreibens nachgespürt.

Am Freitagabend (31.10.) wird der österreichische Schriftsteller Josef Winkler in der Darmstädter Orangerie lesen, bevor er am 1. November mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet wird. Der Kritiker Ulrich Weinzierl wird die Laudatio halten. Des weiteren wird der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa an den Wissenschaftshistoriker Michael Hagner verliehen, der Kunsthistoriker Horst Bredekamp wird ihn würdigen. Der Kultur- und Literaturwissenschaftler Lothar Müller erhält den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay. Der Schriftsteller Ingo Schulze wird die Laudatio halten.

Die Preisverleihung wird vom Hessischen Rundfunk (HF) live auf MW 594 übertragen. Karten für die Verleihung können über das Staatstheater Darmstadt (www.staatstheater-darmstadt.de) erworben werden.

Nähere Informationen unter: www.deutscheakademie.de/aktuell.html

Kontakt:
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