Drei neue Mitglieder in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung

23. November 2009

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung nimmt drei neue Mitglieder in ihre Reihen auf: Den Schriftsteller Marcel Beyer, den Pianisten Alfred Brendel und den Wissenschaftshistoriker Michael Hagner. Mit diesen Zuwahlen zählt die Akademie 178 Mitglieder.

Marcel Beyer, geboren am 23. November 1965 in Tailfingen/Württemberg, ist einer der wichtigsten Schriftsteller seiner Generation. Seine Romane, Gedichte und Essays setzen sich immer wieder auf eigenwillige Weise mit der jüngeren deutschen Geschichte auseinander. Beyer besticht durch seine genaue Beobachtungsgabe, sein sprachliches Können und sein Wissen, das wissenschaftliche und künstlerische Themen mit einbezieht. Zuletzt erschien sein Roman »Kaltenburg« (2008). Marcel Beyer lebt in Dresden.

Der berühmte Pianist Alfred Brendel, geboren am 5. Januar 1931 in Wiesenberg/Nordmähren, lässt durch seine Interpretationen Musik als eine spezifische Form des Denkens erscheinen, der Musikkritiker Joachim Kaiser nannte ihn einst einen „Philosophen am Klavier“. Brendel ist aber nicht nur ein Meister des Klavierspiels, sondern er hat ebenso erhellende wie glänzend geschriebene musikalische Schriften und eine Reihe von Gedichtbänden vorgelegt. Brendel lebt in London.

Michael Hagner, geboren am 29. Januar 1960 in Bochum, ist einer der gegenwärtig profiliertesten und kreativsten Wissenschaftshistoriker. In seinen Arbeiten überwindet er die Barriere zwischen den Natur- und Geisteswissenschaften, indem er zeigt, wie kulturelle, ästhetische und soziale Aspekte in den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess einfließen. Sehr eindrücklich zeigte Hagner dies an der Geschichte der Hirnforschung. Seit 2003 ist er Professor für Wissenschaftsforschung an der ETH in Zürich, wo er auch lebt. 23. November 2009