Am stürzenden Pfad

Am stürzenden Pfad

Franz Baermann Steiner: Am stürzenden Pfad. Gesammelte Gedichte.

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Herausgegeben von Jeremy Adler. Göttingen: Wallstein 2000. 494 S. Reihe Veröffentlichungen 76.

»Nach meiner Meinung und vor allem auch nach der Meinung Paul Celans gehört Franz Baermann Steiner zu den originellsten und wichtigsten deutschsprachigen Dichtern der letzten siebzig Jahre.« (Erich Fried)

Franz Baermann Steiner (1909−1952) − nur Steiner ist der Zuname, Franz Baermann lauten die Vornamen − gehört zu den letzten großen Dichtern der Prager deutschen Literatur. Sein Frühwerk ist im 2. Weltkrieg verschollen, doch blieb seine umfangreiche, im englischen Exil geschaffene Lyrik vollständig erhalten. Dieses vielgliedrige, anspruchsvolle Œuvre enthällt eine Fülle von ›exemplarischen Gedichten‹, die in einer ›Sprache der Dringlichkeit‹, Stimmungen, Beobachtungen, Menschen und Szenen mit wortmächtiger Präzision beschwören. Höhepunkt des Werkes bilden Steiners »Eroberungen« − in der Tradition der »Duineser Elegien« verfaßt − und das Trauergedicht, »Gebet im Garten«, dem ein Platz neben Celans »Todesfuge« gebührt. Zu Lebzeiten schon von Dichtern wie Benn und Bobrowski geschätzt, gelangte Steiners Werk nach seinem frühen Tod kaum an die weitere Öffentlichkeit. Lediglich als Wissenschaftler − er wurde in England zu einem führenden Sozialanthropologen − erlangte er einen bedeutenden Ruf. Erst in letzter Zeit kamen auch seine Dichtungen erneut in die Diskussion. Die Ausgabe enthält die rund 350 Gedichte − viele davon bisher unveröffentlicht −, die Steiner selbst für eine Gesamtausgabe vorsah. Ausgewählte Dokumente zur Wirkungsgeschichte und ein Nachwort des Herausgebers erleichtern den Zugang zu diesem spannungsgeladenen, bedeutsamen Werk.