Nachtkritiken

Nachtkritiken

Theodor Lessing: Nachtkritiken. Kleine Schriften 1906−1907.

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Herausgegeben von Rainer Marwedel. Göttingen: Wallstein 2006. 13 Abb., 620 S. Reihe Veröffentlichungen 84.

Eine der interessantesten Figuren der Moderne ist hier in größtenteils unbekannten Texten neu zu entdecken.

Theodor Lessing studierte in den Jahren 1906/1907 in Göttingen Philosophie bei Edmund Husserl und arbeitete zu dieser Zeit neben seinem Studium als Theaterkritiker für die Göttinger Zeitung. Seine mit großer psychologischer Einfühlsamkeit geschriebenen Göttinger »Nachtkritiken«, die hier erstmals in Buchform erscheinen, dokumentieren den Wandel in der Bewertung des kulturellen Leitmediums Theater im Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg. Sie sind Beiträge zur Neubestimmung einer Kultur im Spannungsfeld zwischen wilhelminischer Monumentalität auf der einen und avantgardistischer Reformmoderne auf der anderen Seite.
Neben den Artikeln für die »Göttinger Zeitung« enthält der vorliegende Band weitere Schriften Lessings, u.a. über das Theater sowie seine psychologisch-medizinische Studie »Über Hypnose und Suggestion«.
Lessings Gedanken zu den künstlerischen, und psychologischen Reformbewegungen um 1900 spiegeln − in einer Momentaufnahme der Jahre 1906/1907 − die tiefgreifende Umbruchsituation des kulturellen Systems im Deutschen Reich wider.
Die Edition präsentiert die Texte Lessings in der Chronologie ihres Erscheinens nach den Erstdrucken. Der ausführliche Kommentar liefert Angaben zum Druck sowie zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der Texte und erläutert zeitgeschichtliche, politische und kulturgeschichtliche Hintergründe.