Briefwechsel 1910−1931

Gundolf/von Kahler: Briefwechsel

Friedrich Gundolf, Erich von Kahler: Briefwechsel 1910−1931.

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Hg. von Klaus Pott unter Mitarbeit von Petra Kuse, Göttingen: Wallstein 2012, 2 Bde., zus. 1160 S.

Das Briefgespräch zweier junger Gelehrter und einer ihnen eng verbundenen imponierenden jungen Frau − Fine von Kahler.

Zu Beginn ihrer Freundschaft arbeitete Erich von Kahler in Wien noch an seiner Dissertation, während Friedrich Gundolf in Heidelberg sein Shakespeare-Buch schrieb. Gundolf wurde bereits 1916 mit seiner Goethe-Monographie berühmt, wohingegen Kahlers Werk langsamer wuchs. Erst die gegen Max Weber gerichtete Schrift »Der Beruf der Wissenschaft« (1920) machte auch ihn weithin bekannt. Aus dieser unterschiedlichen Veranlagung und aus der − ebenfalls grundverschiedenen − Stellung zu George ergeben sich Spannungen, die Kahlers Ehefrau Fine immer wieder versucht auszugleichen. Gundolf hatte die ungewöhnliche Frau schon vor ihrer Heirat mit Kahler als Medizinstudentin kennengelernt und verehrte sie leidenschaftlich, auch nach der Heirat 1912 blieben sie eng befreundet. Die späteren Briefe sind geprägt durch die wachsende Sorge Kahlers um Gundolfs Geschick, das durch erzwungene Trennung von George und Krankheit eine tragische Wendung nimmt.
Der Briefwechsel zwischen Friedrich Gundolf und Erich von Kahler ist nicht nur Spiegel der geistigen Situation der Zeit und aufschlussreiches Dokument über Stefan George und seinen Kreis, sondern vor allem Zeugnis einer menschlichen Begegnung von hohem Rang. Die Edition umfasst die gesamte erhaltene Korrespondenz der Briefpartner und bezieht auch Briefe an und von Fine von Kahler sowie einige Briefe von Kahlers an Gundolfs Witwe Elisabeth (Elli) mit ein.