Annette Kolb: Werke.
Im Auftrag der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Wüstenrot Stiftung hg. von Hiltrud und Günter Häntzschel. Mit einem Essay von Albert von Schirnding, Göttingen: Wallstein 2017, 4 Bde., zus. 2264 S. (Bibliothek Wüstenrot Stiftung. Autorinnen des 20. Jahrhunderts)
Das Werk von Annette Kolb (1870–1967) ist eigensinnig. Stets zeigt sich die überzeugte Europäerin als aufmerksame und kritische Beobachterin ihrer Zeit, angefangen von den ersten Veröffentlichungen im Kaiserreich bis hin zu den letzten in der Bundesrepublik der 1960er Jahre. Es zeugt von den Erfahrungen zweier Weltkriege, von Exil und Rückkehr.
Die Herausgeber Hiltrud Häntzschel und Günter Häntzschel präsentieren in dieser sorgfältig kommentierten Ausgabe neben den drei Romanen »Das Exemplar« (1913), »Daphne Herbst« (1928) und »Die Schaukel« (1934) zahlreiche Erzählungen, Essays und biographische Porträts. Ihre Anmerkungen erschließen die vielfältigen Anspielungen auf Begegnungen, Lektüren und historische Ereignisse und dokumentieren die Rezeption eines seinerzeit viel beachteten Werkes. Der Schriftsteller und Literaturkritiker Albert von Schirnding stellt in einem einleitenden Essay das vielseitige Werk dieser außergewöhnlichen Schriftstellerin vor.