Frankfurter Debatte über die Sprache

Die Veranstaltungsreihe »Frankfurter Debatte über die Sprache« findet alljährlich mit wechselnden Themen statt. Damit reagiert die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung auf das große öffentliche Interesse an der deutschen Sprache und stellt aktuelle Themen zur Diskussion.

»Die Sprache der Verfassung« ist das Thema der ersten Frankfurter Debatte, die am 14. November 2019 in Frankfurt stattfinden wird, kuratiert von Wolfgang Klein und Michael Stolleis.

Wie genau ist die Sprache unseres Grundgesetzes? Was bedeutet »Menschenwürde« oder »Volk«? Was bedeutet Familie in Zeiten von Alleinerziehenden, Leihmüttern oder gleichgeschlechtlichen Ehen?

Verfassungen sind meist feierlich beschlossene und verkündete Texte. Sie werden an historischen Wendepunkten von Gemeinwesen verfasst, um die wichtigsten institutionellen Entscheidungen zu treffen sowie Rechte und Pflichten der Bürger festzulegen. Sie sollen einfach und entschieden klingen, keine Fremdworte enthalten und keine Rechtskenntnisse voraussetzen. Die Bürger sollen verstehen, worum es geht. Doch ist das wirklich so? Wie wirken Gesellschaftswandel und Sprachwandel in die Verfassung hinein?

Auch im europäischen Kontext ist die Sprache der Verfassung ein virulentes Thema. Vor dem Hintergrund der Globalisierung und der Verlagerung von Hoheitsrechten auf europäische Institutionen muss die europäische Verfassung weiterentwickelt werden. Haben wir auf der Basis gemeinsamer »Werte« bereits eine europäische Verfassungssprache jenseits der Nationalsprachen und den in ihnen eingelagerten Elementen historisch gewachsener Rechtskulturen?

Die Veranstaltung wird unterstützt von Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, in Kooperation mit Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main