Leipziger Debatte über Literatur

Die Leipziger Debatte findet – analog zur Frankfurter Debatte über die Sprache – einmal jährlich statt und greift aktuelle literarische und kulturpolitische Themen auf. Pandemiebedingt wird die erste Leipziger Debatte online stattfinden.

»Hineingeboren – herausgeschrieben. Literatur in und nach der DDR« ist das Thema der ersten Leipziger Debatte, die am 7. Mai 2021 über den YouTube-Kanal der Akademie geführt wird.

Über 30 Jahre nach dem Mauerfall stellt sich zunehmend die Frage, was von der Literatur bleibt, die in der DDR geschrieben wurde von Autorinnen und Autoren, die dort gelebt haben, und welche Bedeutung der Mauerfall für die deutsche Literaturgeschichte eigentlich hat: Bildet er eine Zäsur, markiert er gar eine Zeitenwende, oder ist er eher als ein Zwischenstopp zu begreifen?

Diese Fragen sind umso dringlicher, als sich mittlerweile eine jüngere Generation von Schriftstellerinnen und Schriftstellern etabliert hat, die zwar noch in die DDR – mit dem Gedicht Uwe Kolbes gesprochen – ‚hineingeboren‘ wurde, sich aber längst aus ihr herausgeschrieben hat, ohne dabei jedoch den produktiven Dialog mit ihren keineswegs verstummten Vorgängerinnen und Vorgängern sowie die Beschäftigung mit Themen und Formen aufzugeben, die mit dem Land ihrer Herkunft verbunden sind. Dauert– so ließe sich pointiert fragen – die Literaturgeschichte der DDR also noch immer an, obwohl der Staat DDR schon längst nicht mehr existiert?

Eine Veranstaltung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und des Literaturhauses Leipzig, kuratiert von Thorsten Ahrend und Frieder von Ammon.

Gefördert durch den Freistaat Sachsen aus dem Förderprogramm »Revolution und Demokratie« und durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen