
»Die Lüge ist in der Welt. Sie ist in uns und um uns. Man kann die Augen nicht vor ihr verschließen.« Was klingt wie ein tagesaktueller Kommentar im Zeitalter von Fake News und ›alternativen Fakten‹, von Desinformation und Propaganda, formulierte der Sprachwissenschaftler und Romanist Harald Weinrich bereits vor sechzig Jahren in »Linguistik der Lüge«. Dieser Essay war die Antwort auf die von der Akademie ausgeschriebene Preisfrage »Kann Sprache die Gedanken verbergen?«. Heute ist der Text aktueller denn je und am Eröffnungsabend ein Bezugspunkt der Diskussionen, wenn es um die Lüge in Sprache, Literatur und in unserem Alltag geht. Preisfragen zu stellen gehörte von 1965 bis 2003 zu den Aktivitäten der Akademie. Was sie überdies in den Jahrzehnten seit ihrer Gründung angestrebt und getan hat, wofür sie heute steht, ist Thema des Podiumsgesprächs am Freitag– und zugleich eine Vorschau auf die Akademiegeschichte »Über den Tag hinaus handeln. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung 1949–2024«.
Verleihung der Akademie-Preise
Am 1. November (Samstag) findet im Staatstheater Darmstadt die Verleihung der Akademie-Preise statt. Ursula Krechel erhält den Georg-Büchner-Preis, der Historiker Dan Diner den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa und die Schriftstellerin Ilma Rakusa den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay.
Die traditionelle Büchner-Preis-Lesung findet am Abend vor der Verleihung, am 31. Oktober, in der Darmstädter Orangerie statt.
Nähere Informationen im Programm (siehe Download-Icon)