Frühjahrstagung in Schwäbisch Hall

Über die Verletz­bar­keit von Sprache und Dichtung


Die Meinungsfreiheit ist in vielen Teilen der Welt – und zunehmend auch in Europa – gefährdet. Sie kann auf ganz unterschiedliche Weise bedroht sein, durch die manipulative Macht der Medienkonzentration bis hin zur offenen oder verdeckten staatlich gelenkten Unterdrückung der künstlerischen Freiheit. Die aktuellen Entwicklungen in Ungarn geben Anlass zur Sorge; auch in der benachbarten Ukraine verschärft sich die Lage dramatisch.
Die Deutsche Akademie ist mit diesen beiden europäischen Ländern durch die Begegnungen bei Tagungen in Budapest und Lviv verbunden. Auch sind einige unserer Mitglieder von diesen Entwicklungen unmittelbar betroffen.
Auf der Frühjahrstagung der Akademie in Schwäbisch Hall werden die Erfahrungen und Beobachtungen der Mitglieder und von befreundeten Intellektuellen aus diesen Ländern im Mittelpunkt stehen.
Aus Ungarn nehmen der Literaturwissenschaftler László F. Földényi, der Schriftsteller György Dalos und der Verleger Tamás Miklós teil. Aus der Ukraine kommen die Schriftsteller Juri Andruchowytsch und Oksana Sabuschko sowie der Germanist und Übersetzer Jurko Prochasko. Sie werden berichten und mit den Teilnehmern der Tagung erörtern, welche Formen der Unterstützung angesichts der von ihnen geschilderten Situationen hilfreich sein könnten.

Verleihung der Akademie-Preise

Zum Abschluss der Tagung vergibt die Akademie ihre Frühjahrspreise: Den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung erhält Gabriele Leupold für ihre Übertragungen aus dem Russischen, die Laudatio hält der Lyriker und Übersetzer Ralph Dutli. Bernard Lortholary wird mit dem Friedrich-Gundolf-Preis für die Vermittlung deutscher Kultur im Ausland ausgezeichnet. Ihn würdigt der Germanist Jean-Pierre Lefebvre.

Kooperationspartner: S. Fischer Stiftung, Stadt Schwäbisch Hall, Goethe-Institut Schwäbisch Hall und Kunsthalle Würth