Frühjahrstagung in Essen

Erkundungen übertage


In diesem Frühjahr ist die Stadt Essen Tagungs- und Erkundungsort der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Damit kehrt sie an den Schauplatz einer ihrer ersten Tagungen zurück, denn 1953 war sie schon einmal in Essen. Was kann Literatur zur Deutung alltäglicher Lebensrealitäten und gesellschaftlicher Verhältnisse beitragen? Das war die zentrale Frage, über die damals diskutiert wurde. An diese Frage, die durch alle gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen hindurch aktuell geblieben ist, knüpft das Programm der diesjährigen Tagung in unterschiedlicher Art und Weise an.

In Kooperation mit: Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Museum Folkwang, Alte Synagoge Essen

Mehr Informationen finden Sie im Programm, abrufbar über das Downloadzeichen (siehe oben) oder folgend in der Übersicht:

Donnerstag, 11. April 2024, 18 Uhr KWI Essen
Teilnahme nur online möglich | www.kulturwissenschaften.de

Die Innenseite des Ruhrpotts. Literaturen zwischen Avantgarde und Arbeiterliteratur

Wer eine Zeit und einen Ort wirklich verstehen will, braucht nicht nur die Geschichte, sondern auch die Geschichten. Denn Literatur, wie die Kunst überhaupt, ist bekanntermaßen die „Innenseite der Weltgeschichte“. An diesem Abend steht der Ruhrpott im Mitteilpunkt, die Geschichten und ihre Erzählerinnen und Erzähler. Mit den Schriftstellerinnen und Schriftstellern Lina Atfah, Lütfiye Güzel, Ralf Rothmann, Monika Rinck, Ingo Schulze, Jan Wagner, der Essayistin Marie Luise Knott und dem Herausgeber des Schreibhefts Norbert Wehr

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Freitag, 12. April,18 Uhr Museum Folkwang
Eintritt frei

Brauchen Fotos Sprache? Erzählen zwischen Text und Bild

Was ein Foto zeigt, versteht sich nicht von selbst. Deshalb begegnen uns Fotos fast immer im Verbund mit Sprache – Titeln, Bildlegenden, erläuternden Texten. Ein Foto lässt sich aber nicht restlos in Worte übersetzen: Bild und Text umkreisen einander, ohne zur Deckung zu kommen. Gerade ihr Mangel an Eindeutigkeit macht Fotografien produktiv. Darüber sprechen: Andrea Diefenbach Fotografin Michael Hagner Wissenschaftshistoriker Katja Petrowskaja Schriftstellerin Harry Walter Künstler, Autor, Kurator und Peter Geimer, Kunsthistoriker

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Samstag, 13. April, 10 Uhr, KWI Essen
Teilnahme nur online möglich | www.kulturwissenschaften.de

Schichten im Schacht. Perspektiven auf Transformationsprozesse

Die Stadt Essen und das Ruhrgebiet spielen auf der Tagung eine wichtige Rolle. Vorträge und Diskussionen werden an diesem Vormittag die in den vergangenen Tagen gewonnenen Einsichten über das Ruhrgebiet bereichern, befragen, vielleicht auch korrigieren. Einführung Julika Griem Direktorin des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen, Vorträge von Tim Schanetzky Historiker, Evelyn Ziegler Linguistin, Iuditha Balint, Direktorin des Fritz-Hüser-Instituts

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Samstag, 13. April, 19 Uhr, Alte Synagoge Essen
Eintritt fei

Wie weiter? Europäische Ansichten zu Antisemitismus und Rassismus nach dem 7. Oktober 2023

Kurzvorträge von acht Mitgliedern der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung aus der Schweiz, Polen, Schweden, Frankreich, Ungarn, Spanien und England: Mit den Schriftstellerinnen und Schriftstellern Lukas Bärfuss, Tadeusz Dąbrowski, Aris Fioretos, Terézia Mora, Cécile Wajsbrot, dem Literaturhistoriker László Földényi und den Literaturwissenschaftlerinnen Marisa Siguan und Irene Heidelberger-Leonhard.

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Sonntag, 14. April, 11 Uhr, Museum Folkwang
Eintritt frei

Verleihung der Akademie-Preise

Der Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung wird an die Schriftstellerin und Übersetzerin Esther Kinsky verliehen. Der Friedrich-Gundolf-Preis für die Vermittlung deutscher Kultur im Ausland geht an den ukrainischen Germanisten und Übersetzer Petro Rychlo. Die Laudationes halten Sebastian Guggolz und Ilma Rakusa.