Johann-Heinrich-Voß-Preis

STATUT

§ 1
Der Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung würdigt seit 1958 ein übersetzerisches Lebenswerk oder herausragende Einzelleistungen.

Der Preis wird vom Land Hessen gestiftet und ist mit 20.000 Euro dotiert. Er wird jährlich im Rahmen der Frühjahrstagung der Akademie vergeben.

§ 2
Der Johann-Heinrich-Voß-Preis berücksichtigt Übersetzungen aus allen literarischen Darstellungs­formen. Ausgezeichnet werden Übersetzungen in die deutsche Sprache. Die auszuzeichnende Übersetzung bewegt sich auf dem künstlerischen und sprachlichen Niveau des Ausgangstextes und stellt eine eigene sprachschöpferische Leistung dar.

Eigenbewerbungen sind nicht möglich.

§ 3
Der Preis darf nicht geteilt werden. Kann der Preis aus zwingenden Gründen nicht ausgehändigt werden, so bleibt es dem Erweiterten Präsidium überlassen, die Verleihung des Preises auf das nächste Jahr zu verschieben.

§ 4
Eine Fachkommission der Akademie berät über Kandidatinnen und Kandidaten für den Johann-Heinrich-Voß-Preis. Sie besteht aus sieben sachkundigen Mitgliedern, die von der Mitgliederversammlung gewählt werden.

Auf der Grundlage des Vorschlags dieser Kommission für den Johann-Heinrich-Voß-Preis entscheidet das Erweiterte Präsidium über den Träger bzw. die Trägerin des Preises.

Das Land Hessen ist mit einem Vertreter bzw. einer Vertreterin beratend an der Entscheidung beteiligt. Die Bekanntgabe erfolgt über eine gemeinsame Pressemitteilung.

Beschlossen vom Erweiterten Präsidium am 2. November 2022

Stefan Weidner

Schriftsteller, Übersetzer und Journalist
Geboren 1.10.1967
Mitglied seit 2017

... der durch seine engagierte Arbeit zu einem der wichtigsten Mittler in der zwischen der deutschen und der arabischen Kultur drohenden Sprachlosigkeit geworden ist.

Jurymitglieder
Kommission: Heinrich Detering, Joachim Kalka, Friedhelm Kemp, Werner von Koppenfels, Ilma Rakusa, Lea Ritter-Santini, Michael Walter

Mitglieder des Erweiterten Präsidiums

Laudatio von Jürgen Brôcan
Schriftsteller, Literaturkritiker und Übersetzer, geboren 1965

Die leuchtenden Farben der Ferne

Sehr geehrte Anwesende, lieber Stefan Weidner –
in seiner zwar nachgedruckten, aber bis heute nicht ersetzten Biographie von Johann Heinrich Voß schrieb Wilhelm Herbst, dass der Dichter

»Steine und ein Holzstück in die Elbe [warf], um zu sehen, wie die vom Kyklopen Polyphemos dem Schiff des Odysseus nachgeschleuderten Felsstücke auf dasselbe gewirkt haben mussten. Einen Jugendfreund, den Schiffscapitain Müller in Stade, consultirt er über den Bau des Flosses im fünften Buche. Und an der Niederelbe, der meerartigen Mündung dieses Stromes nahe, ward ihm die Gelegenheit, die Natur des Meeres, Fluth und Ebbe, Sturm und Brandung, Schifffahrt und Schiffbruch aus erster Hand zu studieren; einen Sturm zu Wasser hatte er selbst erlebt. Wie konnte in einem Epos, dessen Element die See ist, dieser Grad von Naturwahrheit durch die Hand eines binnenländischen Uebersetzers erreicht werden? Schon in den Beiwörtern, dem »fischdurchwimmelten«, dem »dunkelwogenden«, dem »weithinfluthenden« Meere, dem »hochaufwogenden Weltmeer«, der »heiligen Meerfluth« pulsirt etwas von unmittelbarem Sehen und Empfinden.«

Aus Wilhelm Herbsts anekdotennahem Bericht ließen sich zwei – nicht notwendige, jedoch wünschenswerte – Bedingungen für das Übersetzen ableiten: dass nämlich der Übersetzer Erfahrung und Anschauung braucht, damit seine Arbeit lebendig wirkt und poetisch angereichert ist; und dass eine intensive Beschäftigung mit dem Gegenstand durchaus hilfreich wäre. Noch einmal Voß, noch einmal Herbst:

»Die wissenschaftliche Arbeit, die Voss in der zweiten Hälfte seines Eutiner Lebens fördert, ist durchaus eine Fortsetzung, in einzelnen Punkten ein Abschluss der früher begonnenen. Theils sind es Untersuchungen, die der Real-Philologie angehören, theils Uebersetzungen verbunden mit dem Ausbau seiner metrischen Theorie, theils exegetisch-kritische Arbeiten. Die ersteren gehen wieder in altgeographische und mythologische auseinander.«

Eng verzahnt waren also bei Johann Heinrich Voß dichterischer Zugriff und wissenschaftliche Untersuchung, befruchteten und bedingten vielleicht sogar einander.
Stefan Weidner hat es sich zur Aufgabe gemacht, uns die arabische Dichtung vor allem des zwanzigsten Jahrhunderts nahezubringen, die aus eurozentristischen Blickwinkel zuweilen ebenso fremd oder womöglich fremdartig erscheint wie die Literatur der Antike. Nahezubringen heißt: sie zu vermitteln. Groß und buntdurchwirkt ist der Raum, den Stefan Weidner erschlossen, ja, aufgeschlossen hat. Adonis beispielsweise ist Syrer bzw. Libanese, Fuad Rifka ebenfalls, Badr Shâkir as-Sayyâb stammte aus dem Irak, wie auch Sargon Boulus, und Mahmûd Darwîsh schließlich ist Palästinenser. Doch dieser Kulturraum, für den hier stellvertretend bloß einige Namen stehen, denen Stefan Weidner sich besonders zugewandt hat, ist auch ein Sprachraum, man denke an die französischsprachige Levante und Dichter wie Salah Stétié und Vénus Khoury-Ghata. Sie alle sind berücksichtigt in einer von Stefan Weidner übersetzten und herausgegebenen Anthologie moderner arabischer Dichtung, durch die der Atlas der Poesie einige weiße oder zumindest graue Flecken weniger aufweist, in einer Anthologie, die repräsentativ im Hinblick auf Stile, Formen und Themen ist.
Moderne arabische Dichtung versteht sich in erster Linie aus ihrer Emanzipation vom klassischen Formenkanon: Im sogenannten taf’îlah-Stil, einer noch an die Tradition rückgebundenen Variante des freien Verses, wurde das Gedicht als organische Struktur wichtiger als die Reihung prägnanter Zeilen, wie es eher der klassischen Vorstellung entsprach. Dieses Misstrauen gegenüber alten Formen kann freilich nicht getrennt von politischen Entwicklungen betrachtet werden. In den lyrischen Selbstreflexionen spiegelt sich das Bild des Dichters als säkularer Prophet, der zum gesellschaftlichen Umbruch beiträgt. Viele der in dieser Anthologie vertretenen Autoren bekamen durch Exil, Gefängnis oder Zensur die politischen Verhältnisse buchstäblich am eigenen Leib zu spüren. So ist Melancholie die vorherrschende Farbe auf der Themenpalette: Heimatverlust und Exilerfahrung, Traum von einem – nach den Worten Nizâr Qabbânis – selbstbestimmten »Land der Araber«, neu zu definierende soziale Rollen, auch Religiös-Mystisches: der Dichter in hiobsgleichem Hadern mit seinem Gott.
Unvergesslich und den hohen Rang der modernen arabischen Poesie bestätigend sind Amal Dunquls sarkastisches »Gebet« an den »Vater unser in der Staatssicherheit«, Nâzik al-Malâ’ikas »Liebeslied an die Wörter« oder Mahmûd Darwîshs betörende Elegie »Am letzten Abend auf dieser Erde«. Trauer, Engagement, Sentiment, Zorn, Brüchigkeit des Ichs, Beobachtungen des sich verändernden Alltags, lyrische Szenen: Die Ferne ist so fern nicht! Und Stefan Weidner gelingt es, über weite Strecken die sprachlichen Grenzen fast vergessen zu machen. Er sucht Annäherungen an Duktus und Personalstil der Dichter und findet für Reim und Rhythmus, wo immer es ohne akademische Strenge möglich war, deutsche Entsprechungen, so dass der Leser, und mehr noch der Hörer, zumindest einen Eindruck von der Klangfülle und den verschiedenen Stilhöhen der Originale bekommt. Vergleicht man etwa Weidners nüchterne Version von Badr Shâkir as-Sayyâbs berühmter »Regenhymne« mit dem gereimten und rhythmisch aufgeladenen »Lied vom Regen«, dann wird der Gewinn an ästhetischem Genuss deutlich. »Kein Jahr vergeht im Irak ohne Hunger [...] In jedem Regentropfen liegt als Keim / Das Rot und Gelb der Blumen / Jede Träne der Hungernden und Nackten / Jeder vergossene Tropfen vom Blut der Sklaven / Ist ein Lächeln in Erwartung eines neuen Mundes / Eine Brust, die sich am Mund des Säuglings rötet / In der jungen Welt des Morgens, der Spenderin des Lebens!« Im Vergleich zu dieser spröden Fassung ist die zweite weitaus melodischer: »Kein Jahr vergeht im Irak ohne Hungersnot. Als Keim in jedem Tropfen ruht / Der Blumen schönes Gelb und Rot, / Und jede Träne Hungernder und Nackter / Und alle ausgepreßten Tropfen Sklavenblut / Sind Lächeln in Erwartung eines neuen Mundes / Und eine Brust, die sich am Mund des Säuglings rötet / In der jungen Welt des Morgens, der das Leben spendet.«
Es darf an dieser Stelle daran erinnert werden, dass auf den ›Trümmern Babels‹ jede Sprache ihr ›künstlerisches Paradies‹ gefunden hat, zu dem der Übersetzer gangbare Wege bahnen muss. Dabei erweitert er das kulturelle Gedächtnis und liefert einen Beitrag zur nicht-kommerziellen Globalisierung. Das Gedicht, flügge von seinem Autor in die Welt entlassen, ist ein Individuum und bringt in der Regel eine Eigengesetzlichkeit mit, deren Übertragung in eine andere Sprache vor allem in sich stimmig sein muss, damit das auf diese Weise entstandene Werk ebenfalls Individualität erlangt. In dieser Transformation bleibt ein Abstand zum Original, gehen bestimmte Aspekte verloren, dafür kommen andere hinzu, es entsteht ein Werk zwischen fixierten Stadien, von einer für gültig befundenen Form zur nächsten, ein transitorisches Werk, eines des Durchgangs, der Passagen, und es transportiert nicht bloß ›Etwas‹, von Ufer zu Ufer der Wörter, sondern erinnert stets an das Fließende der eigenen und der fremden Sprache. Die Übersetzung, die Nach-Dichtung ist, gezähmte Freiheit, ein kalkuliertes Spiel mit allen plausiblen Möglichkeiten, bemüht sich um Wörtlichkeit und versucht zugleich, in die Eingeweide der anderen Sprache zu dringen und dort jene Freiräume zu entdecken, die die Textaneignung den simplen Kategorien von ›richtig‹ oder ›falsch‹ enthebt. Das übersetzte Werk ist ein instabiles Gebilde, nach allen Seiten hin offen, durchlässig, auch verletzlich.
Wenn wir in einem Gedicht Fuad Rifkas lesen: »Nackt, / einfach und arm, / Kindersprache / in des Sprechens Anfang / ist seine Sprache«, dann sehen wir nicht nur den Dichter selbst, sondern auch seinen Übersetzer, der noch einmal ganz an den Beginn seines Tuns zurückkehren muss – und dem die Erkenntnis dämmert, wie Stefan Weidner schreibt: »Lyrik aus dem Arabischen zu übersetzen, erscheint, je öfter man es versucht, desto häufiger als ein Ding der Unmöglichkeit.« Bei Rifka sei das Problem nicht die Übersetzung der Worte, sondern ihre Unzeitgemäßheit, die Wirkung des Unzeitgemäßen hinein in die deutsche Sprache zu befördern. Während man bei Adonis und Mahmûd Darwîsh noch Reim und Metrum in verschiedenen Varianten finde, nutze Rifka sie kaum. Dennoch unterscheide sich seine Sprache, nähere sich der klassischen arabischen Dichtung auf andere Weise an, nämlich durch einen hohen Ton, durch Pathos, als sei Hölderlin durch sie geflossen, den Rifka seinerseits ins Arabische übersetzt hat. Welch ein Transport zwischen den Sprachen und Kulturen, den es wirkungsgerecht ins Deutsche zu bringen gilt! Ein Beispiel in Rifkas Worten: »O Erde, / Geliebte des Körpers, / Öffne dich und brich auf. / Wie eine Ähre neigt sich das Herz, / Wie eine Ähre hört es hin. // In ihrer Umlaufbahn / Kreist immer die Sonne / Kreisen die Monde und Zeiten. / Und wir? / Unter Sternen aus welkem Laub / Überqueren wir ohne Widerhall die Grenzen / Zu den alten Quellen. // Zwischen den Nächten, / In den Geschichten, / Im Dämmer der Träume, / Im Zittern des Laubs / Kehren wir heim / Wie wolkige Flügel.« – Die prinzipielle Unmöglichkeit, die Stefan Weidner dem Übersetzen arabischer Poesie attestiert, mag mehr oder weniger auf alle Übersetzungen zutreffen, wenn sie anstreben, dem Original in der je eigenen Sprache einen identischen Zwilling zur Seite zu stellen; doch wenn sie den ihr möglichen Raum ausschreitet, dann bringt sie allerhand Bilder zum Tönen: »Barfuß schreitet er auf Tränenspitzen« (Paul Shâwûl), »Wir lieben das Leben, wo wir nur können, und stehlen dem Seidenwurm einen Faden, um einen Himmel uns aufzuspannen und die Abreise einzuzäunen« (Mahmûd Darwîsh), »Die Welt ist ein Lastenträger, der unter einem Sack Mehl stöhnt« (Sargon Boulus), »Ich hisse den Schmetterling als Flagge und schreibe darauf meinen Namen.« (Adonis)
Noch einmal zurück zu Voß: In Des Publius Vergilius Maro Landbau hat Voß der Übersetzung erläuternde Fußnoten zur Seite gestellt, ebenfalls im Erstdruck von Teilen der Odüßee – sein Plan, den gesamten Homer mit Fußnoten zu versehen, scheiterte allein an fehlenden finanziellen Mitteln. Stefan Weidner befindet sich also in bester Tradition, wenn er seine Übersetzungen durch Nachworte und Anmerkungen begleitet, die ergänzen und erläutern, was durch eine noch so geschickte und poetische Übertragung von einer in die andere Sprache nicht mehr geleistet werden kann. Bei Adonis, dem Weidner eine Werkausgabe in progress gewidmet hat, öffnet sich ein ganzer Garten voller Metaphern und Symbole, wenn es beispielsweise in den Gesängen Mihyârs des Damaszeners heißt: »Ein einziges Mal, ein letztes Mal / Träume ich, an einen Ort zu schweben – // Auf der Insel der Farben zu leben / Wie ein Mensch zu leben / Und die blinden mit den sehenden Göttern zu verweben – // Ein letztes Mal.« Das erinnert an den hierzulande vielgeschmähten Surrealismus, das waren auch für die arabische Dichtung jener Zeit unerhörte Klänge, allerdings aus ganz anders gearteten Gründen. Auch wenn dieser ursprüngliche Kontext nicht mitvermittelt werden kann, ist unser Bildvorrat ungemein bereichert. Da jede Übersetzung zugleich eine Interpretation des Originals ist, scheint es folgerichtig, dass der Übersetzer, vertraut mit der Materie, dieses Herausschälen von Bedeutungen erweitert in hilfreiche Kommentare und nützliche Untersuchungen, wie Stefan Weidner sie im Falle von Adonis in der Studie »... und sehnen uns nach einem neuen Gott« vorgelegt hat. Übersetzen bedeutet so oder so, die Differenzen immer ein Stück weiter zu tilgen.
Dass Vermittlung sich nicht auf das reine Übersetzen beschränkt, hat Stefan Weidner unter anderem mit seinen erzählten Essays Mohammedanische Versuchungen und Fes auf bemerkenswerte Weise vorgeführt. In letzterem, einer gewagten Melange aus Erzählung, Essay, Reisebeschreibung, Erfahrungsbericht und Fotosequenzen, wird behutsam die Frage ausgeschritten, wie ein Europäer, wenn überhaupt, in die Gedankenwelt und Mentalität des Islam eindringen kann. Der Protagonist R. – dessen Initial für den Reisenden schlechthin stehen könnte – stellt sich dem Bemühen, die islamische Geisteshaltung zu verstehen, und unternimmt dabei zugleich eine Hinterfragung seiner eigenen europäischen Identität. Er sieht sich im Verlauf seines Besuchs jedoch mit einer arabischen Welt konfrontiert, die selbst in rasantem Wandel begriffen ist und in deren traditionelles Leben die Einflüsse aus westlicher Mode und Hochfinanz tiefe Spuren gezeichnet haben. Ist es dennoch möglich, sich der islamischen Kultur zu nähern? Weidner sieht die beste Chance dafür in der Literatur und vor allem der Kunst. Doch ebenso findet eine Annäherung in einer Passage statt, in der Ausschnitte aus einer mystischen Schrift des mittelalterlichen Gelehrten Muhjiddin Ibn Arabi überdichtet werden. Das Überdichten zeigt einmal mehr, wie eng beide Bereiche, Dichten und Übersetzen, zusammenhängen können, nicht müssen.

»Du bist der Garten der Wissenden, der Trost der Vermissenden, das Ziel der Reisenden, das Schmecken der Speisenden, der Traum der Suchenden, die Wortmacht der Fluchenden, der einsamen Trost, der Hungernden Kost, der Sehnenden Labsal, das Hoffen in Qual, das Erbe der Erbenden, das Jenseits der Sterbenden! Du bist der Garten der Blumen und die Blume des Gartens, du bist das Ende des Wartens!«

Die Übersetzungsarbeit – oder vielmehr das Übersetzungsvergnügen – ist und bleibt tatsächlich eine unendliche Aufgabe, und dies nicht nur im Bereich des Sprache/Sprache-Transfers. Gerade heute, wo manchenorts ein ›Kulturenstreit‹ vom Zaun gebrochen wird, wo der Unbegriff der ›Leitkultur‹ aufgekommen ist, muss man darauf hinweisen, dass Kultur niemals als ein fixer Zustand, sondern als lebhafter Austausch existiert, bei dem Vorstellungen, Bilder, Worte hin und her getragen, übertragen werden. Der Übersetzer leistet in diesem Sinne mehr zur Völkerverständigung, zur Menschenverständigung, als die Politik mit ihren Worthülsen meistenteils imstande ist. Die Tür zur arabischen Lyrik des Zwanzigsten Jahrhunderts, zur zeitgenössischen arabischen Dichtung ist ein Stück weit in die deutsche Sprache aufgestoßen worden, die Farben und Düfte des Orients dringen hindurch – das haben wir dem Übersetzer und Arabisten Stefan Weidner zu verdanken.