Sigmund-Freud-Preis

STATUT

§ 1
Der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa zeichnet seit 1964 Gelehrte aus, deren Werk nicht nur durch seinen geistigen Rang, sondern auch durch die Qualität seiner wissenschaftlichen Prosa besticht.

Der Preis wird getragen von der ENTEGA Stiftung und ist aktuell mit 20.000 EUR dotiert. Er wird jährlich im Rahmen der Herbsttagung verliehen.

§ 2
Der Sigmund-Freud-Preis wird vergeben für herausragende Beiträge zur Entwicklung des Deutschen als Sprache der wissenschaftlichen Publizistik. Er wird für deutschsprachige Originalveröffentlichungen vergeben, die sich durch ihre wissenschaftliche und ihre stilistische Qualität gleichermaßen auszeichnen. Er kann Werke aus allen Disziplinen berücksichtigen.

§ 3
Das Vorschlagsrecht liegt in den Händen der Jury.

§ 4
Die Jury besteht aus dem Erweiterten Präsidium der Akademie.

Die Jury berät über die vorgeschlagenen Kandidatinnen und Kandidaten in einem mehrstufigen Verfahren.

Beschlossen vom Erweiterten Präsidium am 18. Februar 2021

Kurt Flasch

Philosoph
Geboren 12.3.1930
Mitglied seit 1995

... dessen Sprache nicht nur klar und knapp, sondern von solchem Witz und solcher Luzidität ist, daß sie das Schönste, wozu Historie und Philosophie instandsetzen können, vermittelt: die Heiterkeit des Erkennens.

Jurymitglieder
Juryvorsitz: Präsident Christian Meier
Vizepräsidenten Peter Hamm, Ilma Rakusa, Klaus Reichert, Beisitzer Harald Hartung, Peter von Matt, Uwe Pörksen, Lea Ritter-Santini

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung
verleiht den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa 2000

Kurt Flasch

dem Historiker der Philosophie von Augustin bis Machiavelli, dem Interpreten Boccaccios, dem Erkunder der deutschen Denkarbeit mit dem ersten Weltkrieg; dem sensiblen Analytiker, der, überzeugt von der Einbettung allen Denkens in den historischen Kontext, die alten Schriften mit frischen Augen liest, der dadurch wie durch die Wiederentdeckung halb verschollener Autoren ganze Dimensionen mittelalterlicher Philosophie erschloß; dessen Sprache nicht nur klar und knapp, sondern von solchem Witz und solcher Luzidität ist, daß sie das Schönste, wozu Historie und Philosophie instandsetzen können, vermittelt: die Heiterkeit des Erkennens.

Darmstadt, am 28. Oktober 2000

Das Präsidium
Christian Meier, Präsident
Peter Hamm, Vizepräsident
Ilma Rakusa, Vizepräsidentin
Klaus Reichert, Vizepräsident