STATUT
§ 1
Der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa zeichnet seit 1964 Gelehrte aus, deren Werk nicht nur durch seinen geistigen Rang, sondern auch durch die Qualität seiner wissenschaftlichen Prosa besticht.
Der Preis wird von der Entega Stiftung gefördert und ist aktuell mit 20.000 EUR dotiert. Er wird jährlich im Rahmen der Herbsttagung verliehen.
§ 2
Der Sigmund-Freud-Preis wird vergeben für herausragende Beiträge zur Entwicklung des Deutschen als Sprache der wissenschaftlichen Publizistik. Er wird für deutschsprachige Originalveröffentlichungen vergeben, die sich durch ihre wissenschaftliche und ihre stilistische Qualität gleichermaßen auszeichnen. Er kann Werke aus allen Disziplinen berücksichtigen.
§ 3
Das Vorschlagsrecht liegt in den Händen der Jury.
§ 4
Die Jury besteht aus dem Erweiterten Präsidium der Akademie.
Die Jury berät über die vorgeschlagenen Kandidatinnen und Kandidaten in einem mehrstufigen Verfahren.
Beschlossen vom Erweiterten Präsidium am 18. Februar 2021
Philosoph und Schriftsteller
Geboren 12.7.1902
Gestorben 17.12.1992
... für seine philosophische Kulturkritik der Gegenwart, in der er ebenso leidenschaftlich wie präzise die Stellung des Menschen in unserer von der Technik bestimmten Welt bedenkt.
Jurymitglieder
Juryvorsitz: Präsident Herbert Heckmann
Vizepräsidenten Günter de Bruyn, Hartmut von Hentig, Ivan Nagel, Beisitzer Walter Helmut Fritz, Oskar Pastior, Lea Ritter-Santini, Peter Wapnewski, Hans Wollschläger
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa 1992
Günther Anders
für seine philosophische Kulturkritik der Gegenwart, in der er ebenso leidenschaftlich wie präzise die Stellung des Menschen in unserer von der Technik bestimmten Welt bedenkt. Wir ehren einen Menschen, der sein ganzes Leben lang in seiner Unbedingheit nicht nachgelassen hat, gegen die Beschwichtigungen der Politiker und Tagesschwätzer seine Warnungen in einer Sprache vorzutragen, deren poetische Eindringlichkeit der analytischen Kraft seines Denkens ebenbürtig ist.
Darmstadt, am 10. Oktober 1992
Das Präsidium
Herbert Heckmann, Präsident
Günter de Bruyn, Vizepräsident
Hartmut von Hentig, Vizepräsident
Ivan Nagel, Vizepräsident