Neues Präsidium gewählt

3. November 2023

Pressemitteilung

Neues Präsidium der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung

Ingo Schulze ist neuer Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. In das Vizepräsidium wurden Rita Franceschini, Olga Martynova und Lothar Müller gewählt.

Auf der Mitgliederversammlung der Akademie am 3. November 2023 wurde der Schriftsteller Ingo Schulze zum neuen Präsidenten für drei Jahre gewählt. Er tritt die Nachfolge von Ernst Osterkamp an, der nach sechsjähriger Amtszeit nicht mehr kandidierte. Neue Vizepräsidentinnen sind die Sprachwissenschaftlerin Rita Franceschini und die Schriftstellerin Olga Martynova. Der Journalist und Literaturwissenschaftler Lothar Müller komplettiert das Trio als Vizepräsident.

Ingo Schulze nach seiner Wahl: »Als ich 2006 zum Mitglied der Akademie gewählt wurde, eröffnete sich mir ein Ort mit vielen Begegnungen, unterschiedlichsten Anregungen und freundschaftlichen Disputen, die mich selbst beeinflusst haben, die aber auch durch Veranstaltungen und Publikationen nach außen wirkten. Zu den Aufgaben der Akademie gehört es, ‘sich für den freien Austausch der Meinungen in Wort und Schrift einzusetzen und zu einer differenzierten Debattenkultur beizutragen‘. Das scheint heute wichtiger denn je: die Akademie als ein Raum, in dem das angstfreie Gespräch möglich ist und auch unterschiedliche Positionen nebeneinander bestehen können. Als Schriftsteller, der ja hauptsächlich allein arbeitet, freue ich mich vor allem auf die gemeinsame Arbeit. Wir werden weiterhin versuchen, uns in der Beschäftigung mit Sprache und Literatur den grundsätzlichen Fragen zu stellen, die für den Einzelnen wie für die Gesellschaft von Bedeutung sind.«

In das Präsidium wurden zudem sechs weitere Mitglieder gewählt, die das Erweiterte Präsidium bilden: die Schriftstellerinnen Maja Haderlap und Felicitas Hoppe, der Schriftsteller Lukas Bärfuss, der Schriftsteller und Übersetzer Joachim Kalka, die Literaturkritikerin Daniela Strigl sowie der Übersetzer Michael Walter.

Biografisches:

Ingo Schulze, geboren 1962 in Dresden, zählt zu den bekanntesten deutschsprachigen Gegenwartsautoren. Bereits sein Debüt »33 Augenblicke des Glücks« im Jahr 1995 wurde von Kritik und Leserschaft mit großer Begeisterung aufgenommen. Bis heute liegt ein umfangreiches, vielfach ausgezeichnetes und in 30 Sprachen übersetztes Prosawerk vor. Dazu zählen die Romane »Neue Leben« (2005), »Adam und Evelyn« (2008), »Peter Holtz« (2017) oder »Die rechtschaffenen Mörder« (2020), ebenso seine Essays und Reden, die von seinem literarischen wie politischen Denken zeugen. Zentrale Texte sind versammelt in dem jüngsten Essayband »Der Amerikaner, der den Kolumbus zuerst entdeckte ...« (2022). Schulze ist Mitglied mehrerer Akademien: der Berliner Akademie der Künste, dessen Direktor er für die Sektion Literatur von 2010 bis 2015 war, der Sächsischen Akademie der Künste, der Akademie der Wissenschaften und Künste von Bosnien und Herzegowina und seit 2006 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Weitere Informationen unter: www.ingoschulze.com

Rita Franceschini, geboren 1958 in Baden/Schweiz, ist Sprachwissenschaftlerin. Von 2000 bis 2004 war sie Professorin an der Universität des Saarlandes, danach bis 2021 an der Freien Universität Bozen. Ihre Forschungsinteressen gelten unter anderem der Konversationsanalyse, dem Sprachkontakt sowie der Mehrsprachigkeit. Seit 2019 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Weitere Informationen

Olga Martynova, geboren 1962 in Sibirien, aufgewachsen in Leningrad, seit 1991 in Deutschland, ist Prosaautorin, Lyrikerin und Essayistin. Mit „Sogar Papageien überleben uns“ (2010) gelang ihr ein vielbeachtetes Romandebüt. Zuletzt erschienen sind ihr Essayband »Über die Dummheit der Stunde« (2018) sowie »Gespräch über die Trauer« (2023). Seit 2019 ist sie Mitglied der der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Weitere Informationen

Lothar Müller, geboren 1954 in Dortmund, ist Literaturwissenschaftler, Autor und Journalist. Er lehrt als Honorarprofessor für Neuere Deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2001 bis 2020 war er Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung mit Sitz in Berlin. Zuletzt ist erschienen: »Adrien Proust und sein Sohn Marcel. Beobachter der erkrankten Welt« (2021). Seit 2021 ist er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Weitere Informationen



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